Samstag, 23. Juni 2018

Warmalpilgerin Teil 1


Gestern Abend waren wir noch mal in der Stadt. Dort trafen wir Andy wieder. Er war mit Richard, einem schweizer Pilger, den er vor ein paar Tagen getroffen hatte, unterwegs.
Ein Restaurant hatte einen Fernseher draußen und wir konnten im Freien sitzen und Fußball schauen. Natürlich waren wir wieder für die Schweiz.
Nach dem Spiel verabschiedeten wir uns von den Beiden. Sie werden morgen nach Hause fliegen.
In der Stadt war an jeder Ecke etwas los und je später es wurde, um so lebendiger wurde es. 
Am Platz vor der Kathedrale saßen und lagen immer noch Pilger.
Wir hatten immer noch nicht ganz realisiert, dass es vorbei war.

Heute Früh konnten wir ausschlafen. Ich blieb bis Mittag in der Herberge und dachte nach, schaute mir Bilder an und schrieb. Veronika wollte noch mal in die Kathedrale zur Pilgermesse.
Am Nachmittag steckten wir all unsere Sachen in die Waschmaschine und mussten nun im Bett ausharren, bis sie fertig war. Während dessen liefen  die ganze Zeit CD’s mit klassischer Musik vom Hospitaliero. Als wir dann beim Abendbrot saßen, wurden gerade Weihnachtslieder gespielt. Das war nur zu komisch, draußen waren es 33 Grad und drinnen lief „Leise rieselt der Schnee.“ Wir konnten nicht nehr vor lachen.

Dann liefen wir wieder in die Stadt. Heute gab es keinen Fußbal-Fernseher draußen und drin hielten wir es nicht lange aus. Wir wollten noch etwas vom Stadtgetümmel mitbekommen.
Wieder lebte die Stadt. Auch hier wurde die Sommersonnenwende gefeiert. Überall spielte Musik und an mehreren Stellen gab es kleinere Lagerfeuer, über die die Leute sprangen. Manche Erwachsene hatten dabei ihre Kinder auf dem Arm, oder an der Hand. 
Es war ein schöner Abend und doch eigenartig.
Vor ca. 40 Stunden hatte ich die Stadt betreten, nun bin ich nur noch als Touristin hier, nicht mehr als Pilgerin.

Morgen verlassen wir Santiago de Compostela und fahren nach Fisterra.

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