Samstag, 10. März 2018

Möchtegernpilgerin Teil 2



Auf Arbeit war nun klar, wann ich auf meinen Weg starten werde. Für mich war es auf einmal nicht mehr nur ein Gedanke ans Pilgern, sondern Realität, dass ich tatsächlich gehe.
Zeitweise kamen sogar Zweifel auf. "Ist das tatsächlich was für mich?; Soll ich allein gehen und meinen Mann 3 Monate allein lassen?; Wie gehe ich damit um, zu wissen, dass meine Kollegen in dieser Zeit wahrscheinlich keinen Ersatz für mich bekommen?" 
In anderen Momenten kamen ganz pragmatische Frage wie: "Gehe ich tatsächlich nach 
Santiago de Compostela, oder gehe ich vielleicht in Richtung Osten, oder über die Alpen?; Nehme ich ein Zelt mit?; Gehe ich in Wanderstiefeln, oder in Trekkingschuhen?; Gehe ich einfach los, oder schaue ich mir vorher an, wo ich lang gehe?..."
Die Frage nach der Alpenüberquerung hatte sich relativ schnell erledigt. Die Almhütten sind wohl erst ab Juni offen und bis Juni gibt es in den Bergen noch Schnee und in der Nacht Minusgrade. obwohl ich  gern auch in Bergen wandere, bin ich doch keines Falls Alpin erfahren. Das wäre ein Risiko, welches ich nicht eingehen möchte. Die Alpen werden dann wohl mal ein Sommertrip. Richtung Osten war auch nicht wirklich eine Option für mich mich, also blieb es bei dem Weg nach SdC. 
Relativ schnell stand auch fest, dass ich so unabhängig wie möglich gehen möchte. Das heißt, Zelt, Schlafsack, Isomatte und Kocher müssen mit. Von mehreren Paddelausflügen befindet sich so was ja in meinem Bestand. Doch nach näherer Betrachtung taugt das zwar fürs Boot, jedoch nicht für einen Rucksack - zu groß und zu schwer. 
Ich sammelte Informationen auf unzähligen Internetseiten übers Pilgern. Zum Beispiel bei  www.deutsche-jakobswege.dewww.jakobswege-europa.de, www.fernwege.de/d/jakobsweg/via-regia/, www.pilginoshop.com, oder https://jakobsweg-kuestenweg.com.

Ich probierte und kaufte mehrere Schuhe und Rucksäcke. Meinen neuen Schlafsack testete
ich als Bettzeug beim Bereitschaftsdienst. Die Endgültige Variante meiner Ausrüstung werde 
ich später vorstellen.

Aus einem Scherz im Nachrichtenwechsel mit meiner Stationschefin heraus entstand die Idee 
ein Paar Inliner mitzunehmen. Schließlich werden es um die 2600 km Weg sein und ich habe 
lediglich 3 Monate Zeit dafür. Mit den Inlinern könnte ich auf den langen Asphaltstrecken etwas 
schneller unterwegs sein und hätte mehr Zeit für die schönen Streckenabschnitte und 
Sehenswürdigkeiten. Außerdem sind leicht genug, um sie mit Karabinern am Rucksack zu 
befestigen, wenn der Weg zu uneben ist, oder ich mit anderen Pilgern gehen möchte.

Also kaufte ich ein Paar Inliner und mein Mann entfernte die Innenschuhe, damit ich mit 
meinen Wanderschuhen hineinpasse :-).
Die ersten Probeläufe habe ich schon absolviert. Allerdings mit reichlich Muskelkater, da ich 
ewig nicht gefahren war. Ich habe ja noch ein paar Tage Zeit.


HerzLicht´st Gaby

Gestalte jede Begegnung so, dass alle Beteiligten gestärkt aus ihr hervor gehen.