Sonntag, 13. Mai 2018

Larrabetzu - Bilbao


Großstadt

Gestern Abend gab es diesen wunderschönen Regenbogen als Belohnung für die Strapazen des Tages.
Leider regnete es heute Morgen wieder. Ich lief alleine los, da sich Veronika für eine Bus-Etappe entschieden hatte. 
Die erste Hälfte des Weges ging es auf und neben der Straße entlang. Bis auf einen Bäcker schliefen die Ortschaften noch. Auch alle Kirchen waren zu.
Nach dem durchpilgern eines Industriegebietes und der Überquerung der Autobahn ging es wieder in den Wald und natürlich bergauf. Durch den vielen Regen war der Boden völlig aufgeweicht. So war es wieder eine matschige Geschichte. Im Matsch sah ich die Rutschspuren der Pilger vor mir und ich musste aufpassen, nicht auch den Halt zu verlieren. Zwischendurch musste ich lachen, denn mein gewohntes Bergauf-Atmen kam immer mal aus dem Takt. Rechts Schritt - ein, links Schritt - ein, rutschen - aus... nee !?
Zum Glück ging es auf befestigten Wegen bergab. Da es recht steil hinunter ging und es ganz schön in Knien und Hüfte stauchte, wollte ich mich ablenken. Das ging am Besten mit einem Lied. Zu diesem getrapse viel mir nur „Hüh, mein Ponnypferdchen...“ ein und ich sang und pfiff es, bis ich unten angekommen war. Das zauberte sogar ein Lächeln auf so manches Gesicht, das mir entgegenlief, oder welches ich überholte. Zum Glück waren keine Deutschen dabei, die gewusst hätten, was ich da singe. ;)
Die große Stadt machte schon von oben einen erdrückenden Eindruck. 
Nach den  vielen Tagen in der Natur und in Kleinstädten, war es mir einfach zu viel Beton. Nur die schöne Altstadt mit ihren kleinen Gassen weichte das Bild etwas auf. 
In der Nähe der Kathedrale traf ich Veronika wieder und wir bummelten noch ein wenig im Regen durch die Altstadt.
Für heute hatten wir uns eine günstige Pension gesucht, um mal dem Schlafsaalgeschnarche, dem 5:20 Weckerklingeln und  Beutelgeraschel zu entkommen.

Das war,  ohne Regenerationspause, mein 33. Pilgertag und es macht noch Spaß.