Sonntag, 6. Mai 2018

Ulia - Orio

Ein „haha“- Tag

Wenn ich den Tag, bis auf das Ende in 4 Worten zusammenfassen würde, dann wären es
herrlich
allein
heiß   und
anstrengend

Ich startete gut mit einem reichlichen Frühstück, bei dem es das in der Nacht frisch gebackene Brot gab. Die Gemeinschaft hat in San Sebastian einen Backwarenladen und ein Restaurant.
Zum Restaurant bin dann auch gegangen. Leider war ich zu früh, so dass ich es mir anschauen, aber noch nicht dort essen konnte. Es war eins der schönsten Restaurants, die ich je gesehen hatte. Alles liebevoll und edel mit Holz und Leder eingerichtet. 
Auf dem Weg dorthin kam ich an einem Paar vorbei, dass aus Russland kam. Er trug vorn den Rucksack und hinten die 2 - jährige Tochter und die Frau hatte den 7 Monate alten Jungen vorn in der Tragetasche und hinten 2 Turnbeutel. Sie begegneten mir dann kurz vorm Ziel noch einmal. Sonst sah ich auf dem Weg nur einmal zwei Pilger, die gerade Pause machten. 
Mein Rucksack fühlte sich heute schweter denn je an, obwohl ich nichts zusätzlich dabei hatte. Am liebsten hätte ich mich in San Sebastian an den Strand gelegt und wär dort geblieben. Aber ich wollte auch irgendwie weiter. Landschaftlich war es einfach nur schön. Bergauf und bergab, entweder zur gigantischen Weitsicht nach oben, oder im Wald wieder nach unten. Das Wetter war auch gut, die Sonne schien den ganzen Tag.
Als ich in der geplanten Herberga ankam, war dort alles voll. Ich fragte mich, wo die Pilger plötzlich alle hergekommen waren. Sie müssen wohl schon vor dem Aufstehen losgelaufen sein. Bei der Herberge durfte ich auch nicht zelten. Ich bekam aber den Hinweis, dies an der Kirche zu dürfen und dass dort auch Wasser wär. War auch. Ein durch bauchhohe Buchsbäume eingehauster Wasserhahn. Dort wusch ich mich und meine verschwitzte Bluse. Dann baute ich mein Zelt auf und ging hinunter in die Stadt, um etwas einzukaufen. 
Auf dem Rückweg kam mir Darius entgegen. Ein junger Rumäne, der gestern auch in der gleichen Herberge war. Er entschloss sich sein Zelt auch vor der Kirche aufzubauen. Dann taten wir unsere Essensvorräte zusammen und genossen unser Abendbrot im Sonnenschein. Darius ist ein Sprachgenie. Rumänisch, Spanisch, Französisch, Englisch ein bisschen Italienisch und wer weiß was noch so. Er habe alles unterwegs gelernt. Allerdings reist er schon mehrere Jahre durch die Welt.

Fazit
Es wär schön, wenn ich mich besser mit den anderen Pilgern unterhalten könnte.