Samstag, 5. Mai 2018

Irun - Ulia

Erste Etappe in Spanien

Ich war erstaunt, wie reibungslos sich die Menge von Menschen durch zwei Toiletten fändelte. Das Gleiche geschah dann auch beim Frühstück. 8-10 Personen hatten am Tisch Platz und es funktionierte super, dass gerade jemand fertig war, wenn ein Anderer kam. Frühstück gab es von 6 bis 7:30 Uhr. Es gab zwischen einem Multikulti-Mix aus Franzosen, Spaniern, Italienern und Engländern auch ein paar Deutsche.  7:37 verließ ich allein das Haus und startete meine erste Etappe auf dem Camino del Nórte, wie der französische Küstenweg heißt.
Den geplanten Umweg über Hondarribia ließ ich aus, da ich die Stadt ja gestern schon besichtigt hatte. 
Es ging steil bergauf über einen ausgewaschenen Trampelpfad. Hier gab es auch wieder Hunde. Dieses Mal waren sie nur laut kläffend, aber angeleint. Als ich schon recht weit weg und weiter oben war, hörte ich sie wieder bellen. Wahrscheinlich gingen die nächsten Pilger vorbei. Ich musste an unsere Verkehrszählungen denken. Ob hier wohl jemals jeman den Pilger-Durchlauf zählte?
Es gab zwei Varianten den Weg zu gehen. Eine davon führte über den Bergkamm, wobei ca. 530 Höhenmeter bewältigt weden mussten. Der Ausblick entschädigte jedoch für die Strapaze. Immerhin hatte ich dabei noch 12 Kilogramm Zusatzgewicht auf dem Rücken. Unterwegs sah ich ständig vor und nach mir Pilger. Ein schöner bunter Anblick.
Als ich wieder am Abstieg war trafen die Weg-Varianten zusammen. Genau in dem Moment kamen zwei spanische Pilgerinnen auf der unteren Variante an und wir liefen ein Stück gemeinsam. Per Hand und Fuß und Brocken-Englisch bekamen wir eine kleine Unterhaltung hin.
Am Fuß des Berges lag Pasaia - eine kleine Hafenstadt. Dort saßen schon einige Pilger vor einem Restaurant. Das fand ich gut und gesellte mich an einen Tisch mit zwei Deutschen. Beide hätten vom Alter her meine Kinder sein können. Später gesellte sich sich noch ein älterer Herr aus Vencouver dazu. Mit Gabriel und Bettina lief dann nach dem Mittag weiter bis zur Fähre. Am anderen Ufer verabschiedete sich Gabriel, er wollte in Ruhe telefonieren. So liefen wir zu zweit weiter und unterhielten uns über unsere Berufe. Nach einer Weile war ich an meinem Tagesziel angekommen. Bettina wollte noch weiter gehen, also gab es die nächste Verabschiedung. In diesem Moment kam eine andere deutsche Pilgerin dazu, welche auch weiter wollte und so liefen sie gemeinsam wieder los.
Ich wurde freundlich in der Herberge aufgenommen. Hier leben gleichgesinnte aus allen möglichen Ländern miteinander und wir saßen noch lange zusammen und erzählten.

Wenn ich dachte an der französischen Küste war es schön..., das hier topt es auf alle Fälle.