Sonntag, 20. Mai 2018

Bezana - Santillana del Mar


Eine Bahnfahrt die ist.....

.... in diesem Falle eine Sicherheitsmaßnahme.

Um die heutige Etappe zu bewältigen, hätten wir entweder 20 Kilometer Umweg laufen müssen, oder aber über eine Eisenbahnbrücke neben den Gleisen laufen. Die kürzere und sichere Art den Fluss Saja zu überwinden, war im Zug zu sitzen. Es hätte eine Station fahren gereicht. Doch Veronika und ich dachten uns, zum Pfingssonntag gönnen wir uns ein paar „Schummelkilometer“. So wollten wir schon zwei Stationen davor ein- und zwei danach wieder aussteigen.
Wir liefen von der Herberge zum Bahnhof des Ortes und waren ca. 5 Minuten vor Abfahrt da. Dank Veronikas Spanischkenntnissen kaufte sie die Fahrkarten am Automaten. Wir standen pünktlich am Gleis und warteten auf den Zug von links, wie wir es von Deutschland gewohnt waren. Der Zug kam von links,  hielt an und fuhr wieder los, aber alles auf dem gegenüberliegenden Gleis. Was für ein Mist! Nun mussten wir eine Stunde auf den nächsten Zug warten.
In der Wartezeit schauten wir uns die folgende Wegstrecke im Pilgerführer an und entschieden uns für die kürzeste Variante vom Bahnhof zum gewünschten Ort.
Als wir dann im Zug saßen sahen wir einige Pilger auf dem Weg. Zum Glück war gerade niemand auf der Brücke, als der Zug sie passierte.
Durch unsere kurze Variante waren wir bereits Mittag in Santillana del Mar und freudig erstaunt, als wir die Stadt sahen..
Es war eine richtig schöne alte kleine Stadt, mit alten Häusern, engen Gassen, altem Pflaster und voller Leben.
2 Kilometer entfernt gab es eine Höhle mit ewig alter ca. 12000-15000 Jahre) Höhlenmalerei. Da wir ja heute nur 7 km auf dem Camino gelaufen waren, gingen wir sie besichtigen.

                                                                 Höhle von Altamira

Warum auch immer bekamen wir freien Eintritt inklusive Höhlenführung. Wir nahmen es dankbar an und waren faszieniert.
Danach bummelten wir noch durch alle Gassen des Städtchens und hatten dann doch wieder 17 km auf den Füßen verbracht.
In dem Zimmer, das wir uns heute in der Herberge gönnten, gab es eine Badewanne und ich freute mich schon darauf. Im Zimmer angekommen fand ich leider keinen Stöpsel für die Wanne. Aber ich wär ja nicht ich, wenn mir nicht etwas eingefallen wär. Eine Tüte gefüllt mit Toilettenpapier, etwas Wasser rein, damit es quoll und schwer wurde und fertig war der perfekte Stöpsel. Ich lag genüsslich über eine Stunde in der Wanne und musste nicht einmal Wasser nachlaufen lassen. :-))
Gegen 20:00 Uhr gingen wir in ein schönes Restaurant zum Abendessen und trafen dort eine Gruppe anderer Pilger. So ging der Abend gemütlich zu Ende.

Das war ein Pfingstsonntag, an den ich mich gern erinnern werde.