Mittwoch, 13. Juni 2018

Gontán - Vilalba




Gegen halb 7 konnte ich mich noch mal von Ulrike verabschieden. Es war schon komisch, wir hatten  uns nur zwei Abende gesehen und doch viel der Abschied nicht leicht.
Es war wieder ein nebliger Morgen und Veronika wollte zeitig los. Ich frühstückte in Ruhe und machte mich dann allein auf den Weg. Beim Frühstück und unterwegs traf ich Frieda, die nun allein unterwegs war. (sie trägt noch ihre neuen - mein „alten“ Schuhe)
Der Weg verlief heute fast eben und auch mit wechselndem Untergrund.
Es gab keine wirklich belebten Ortschaften unterwegs und zu einer Bar hätte man den Weg verlassen müssen.
Es gab vereinzelte Häuser oder Höfe und einer war besonders pilgerfreundlich und geschäftstüchtig. Auf einem provisorischen Tisch gab es Käse, Eier, Obst und eine Schale für das Geld.
Ich nutzte die Gelegenheit für eine Pause.
Währenddessen kam ein Radfahrer vorbei und gab mir ein Prospekt für eine neue touristische Herberge. Ein Bett pro Nacht sollte 10,-€ kosten, also 2 weniger, als in der ursprünglich geplanten. Ich sprach mich mit Veronika ab und sie wollte versuchen, für uns Betten zu bekommen.
Dann kam noch Andy, der Schweitzer von gestern Abend vorbei. Er freute sich, mich zu sehen und wollte mir unbedingt etwas auf seinem Handy zeigen.


Er hatte mich, von mir unbemerkt, beim QiGong üben im Sonnenaufgang fotografiert.
Wieder unterwegs, gab es leider auch etwas unschönes zu sehen. Auf einer Koppel lag ein Fohlen mit einer großen Fleischwunde am Hinterlauf. Die Stute stand völlig gestresst ständig nickend daneben. Der Besitzer erzählte, dass ein Wolf das Fohlen gebissen hatte und die Stute hatte ihn vertreiben können. Ich hoffe, dass Fohlen kommt wieder auf die Beine.
Inzwischen war Veronika an der Herberge angekommen und wir bekamen die letzten beiden Betten.
Die Herberge war großzügig geschnitten, sehr sauber, hell und freundlich. In einem kleinen Außenbereich gab es eine Sitzgruppe und Platz für zwei Wäscheständer.
Wir saßen gemütlich in der Sonne und Martina und Rowitha aus München gesellten sich dazu. Martina hatte sich im Zweitjob auf Fußmassage spezialisiert und verwöhnte allabendlich ihre Freundin damit. Da Roswitha jedoch ihre Füße frisch mit Taps versorgt hatte,  wollte sie heute nicht. Ich sagte, ich würde sie gern nehmen und Martina sagte zu. So kam ich in den Genuss meiner ersten Fußmassage (nach über 1000 km) seit ich in Frankreich neu gestartet war.
Am Abend saßen wir wieder mit mehreren Pilgern zusammen und erzählten von alten und neuen Pilgererlebnissen.