Mittwoch, 9. Mai 2018

Arnope - Markina-Xemein

Da waren es schon Drei

Die letzte Nacht konnte ich nicht so gut schlafen. Es war warm und die Nachwirkungs-Ausdünstungen des leckeren Pilgermenüs (mit reichlich Zwiebeln) machten die Raumluft nicht besser. Außerdem gab es ein „schönes“ Schnarchkonzert und das Bett wackelte bei jeder Bewegung. Zum Glück werde ich nicht Seekrank. Der erste Wecker klingelte wieder 5 Uhr und das geraschel begann. 
Jeder Frühstückte, wenn er so weit war und packte seine Sachen. In der Herberge hatte jeder einen Spind, da die Rucksäcke nicht mit in den Schlafsaal durften. Heute hatte ich das Gefühl meine Sachen hatten sich ausgebreitet, wie ein Hefeteig. Überall war etwas verteilt. 
Aber mir ging es nicht allein so. Katharina aus Österreich hatte heute auch Startschwierigkeiten, so dass wir dann gemeinsam losliefen.
Es ging gleich zu Beginn in den Wald und stetig bergauf. Es regnete nicht, aber es war trüb. So hatten wir leider heute keine Weitsicht auf die Landschaft. 
Der Weg war gut ausgeschildert, doch jedes Mal wenn wir dachten, dass wir den höchsten Punkt erreicht hatten, kam eine Kurve und es ging weiter steil bergauf. Streckenweise war der Weg am Waldrand asphaltiert, oder betoniert, was das Gehen nicht einfacher machte. Ab und zu gsb es dazwischen einen halbwegs geraden Abschnitt und am Beginn eines solchen trafen wir auf Vetonika aus Berlin. Sie stand weinend, vor Überwältigung durch die erst einmal überstandene Passage da und umarmte uns. Der Weg führte uns noch weiter hinauf bis auf über 500 Meter Höhe. Um Veronika das Berg gehen zu erleichtern, erklärte ich ihr eine Atemtechnik aus dem QiGong, die mir mein Mann beigebracht hatte.... Erster Schritt - durch die Nase ein atmen, zweiter Schritt - nochmal durch die Nase einatmen, dritter Schritt - durch den Mund ausatmen, vierter Schritt - Atempause und dann alles von vorn. Also schnieften und fauchten wir so gemeinsam die Ansteigungen rauf. Dieses ein, ein, aus, -, hatte dann fast etwas medidatives und als ob ein Turbo eingeschaltet wurde ging es fast einfach vorwärts. Veronika war glücklich nun leichter voran zu kommen und auch Katharina bemerkte den Unterschied. 
Auf den letzten Kilometern mussten wir dann wieder runter ins Tal. Dafür fand ich wieder einen Freund des Waldes (einen Stock) als Hilfe.
Endlich, nach ca. 20 Kilometer in der Herberge angekommen, erwartete uns ein schönes altes Natur-Steinhaus. Der Dachboden war ein großer Raum mit Platz für 20 Personen.
Nach dem obligatorischen Duschen und Wäsche waschen, gingen wir noch mal in die Stadt. Hier gesellte sich noch Olli aus Frankfurt dazu. 
Am Abend wurden wir von den Herbergseltern mit einen leckeren Pilgermenü verwöhnt. Dann saßen wir noch mit ein paar Italienern zusammen und hatten einen netten Abend. 22 Uhr war wie üblich Nachtruhe.

Bis jetzt habe ich auf dem spanischen Weg jeden Tag jemand mit irgend etwas helfen können. :))