Dienstag, 1. Mai 2018

Saint Paul een Born - Mimizan

Kurzsteckenläuferin

Heute kam ich erst 10:00 Uhr los. Ist ja schließlich Feiertag.
Ich hatte gestern beschlossen, ein paar Etappen in Frankreich zu überspringen. Im Pilgerführer und auf dem Aushang in der Herberge fand ich keine gescheiten Übernachtungsmöglichkeiten für die nächsten Tage und ich muss zugeben, dass mir die angekündigten 5 -10 Grad in der Nacht einfach zu kalt zum zelten sind. Ich bin auf Pilgerschaft und nicht zum Überlebenstraining. Auf der Suche nach einer Busverbindung, wie im Pilgerführer beschrieben, musste ich feststellen, dass auch dafür die Saison noch nicht begonnen hatte. Es wurde jedoch über „BlaBlaCar“ eine Mitfahrgelegenheit für den 2.5. von Mimizan nach Bayonne angezeigt. Das ist was Neues, das probiere ich aus! Also hatte meinen Platz im Auto gebucht. Dann suchte ich noch Übernachtungen für Mimizan und Bayonne raus und konnte so meinen Tag heute ganz gemütlich starten. Bis Mimizan waren es nur 10 Kilometer und ich war trotz Pause mit singen in der Kiche von Aureilhan (gute Akustik, wie die in Saint Paul en Born) und einer kurzen Pause am See, schon kurz nach zwolf da. Im Hotel war die Rezeption geschlossen, also ging ich erst mal in die Stadt und in die Kirche.
Zurück am Hotel war immer noch zu, aber es gab eine Telefonnummer. Das schon wieder...., na ja, was soll es. Dieses Mal gab es nur eine Ansage, welche ich nicht verstand. Vielleicht, „wir rufen zurück“, oder so etwas? Doch noch bevor ich über den Sinn der Ansage weiter nachdenken konnte, kam ein Mann im Neoprenanzug und öffnete mir die Tür. Es dauerte nicht lange, bis wir herausfanden, dass englisch besser funktioniert und er erklärte mir, dass er gerade den Pool reinigte. Ich bekam mein Zimmer und er verschwand wieder zum Pool. Als ich so in meinem Zimmer saß überlegte ich, wie ich mein geplantes Etappen überspringen einordnen sollte. Aufgeben? Resignieren? Vernünftig? Schade? Sinnlos? Wohl von Allem etwas! 
Ich hatte auf meiner Strecke bis jetzt gezeltet, in Pensionen und Hotels geschlafen und eine Privatunterkunft bekommen. Ich bin ich am Strand, im Wald, auf Sand und Asphalt gelaufen, durch Ortschaften hindurch und um welche herum, habe in etlichen Kirchen gesungen....Was mir fehlt, ist der Austausch mit anderen Pilgern. Was bewegt sie zu gehen, was haben sie erlebt und so weiter. Ich hoffe auf dem spanischen Weg ein paar Pilgern, Wanderern, oder was auch immer sie sind, zu begegnen. Was ich mit Sicherheit weiß, ist, dass es dort genügend Pilgerherbergen gibt. 
Hier im Ort gibt es einen Wegweiser (siehe Bild), der angibt, dass es noch 1000 Kilometer bis Santiago de Compostella sind. 115 davon werde ich morgen am Stück zurücklegen.

Ich bin gespannt auf mein BlaBlaCar