Montag, 9. April 2018

Vacha - Flieden

Michaelskirche Fulda

Monopoly-Pilgerin

Samstag Spätnachmittag in Vacha hieß es für mich: „Gehe über „Los“, dann darfst Du einen Tag aussetzen und dann 1,5 Tagesetappen vorrücken!“
Das „Los“ war mein lieber Mann. Er brachte mir Ersatz für meine verlorenen Dinge und hatte ein Zimmer im Nachbarort von Vacha gebucht. Ich freute mich sehr, ihn zu sehen. 
In dem Hotel angekommen, befand sich der Empfang in einem verräucherten Casino und das Zimmer war kleiner als meine Pilgerherbergen bisher. Im Internet sah das alles schick aus - was Panoramabilder so zaubern können.
Wir schauten uns an, zückten das Handy und suchten eine andere Bleibe. Die Stornogebühren nahmen wir auch in kauf. Das nächste bezahlbare Hotel mit etwas Komfort - ne Sauna wär schon toll - befand sich in Hünfeld. Das war mein geplantes Ziel für Sonntag Abend. Es war einfach nur herrlich. Nicht dass ich verwöhnt wär, aber ein schönes Bett, warme Dusche, Restaurant im Haus, also nicht noch mal kilometerweit latschen, um zu essen, eine Sauna und zur Krönung meinen Mann bei mir.
Sonntag durfte ich ein komplettes Verwöhnprogramm genießen. Nach Ausschlafen und ausgiebigem Frühstück gingen wir den Ort besichtigen, schauten uns das Bonifaziuskloster an und platzten zu verschiedenen Zeiten in verschiedenen Kirchen in die Sonntagsmesse.
Am Nachmittag bekam ich Füße, Rücken, Beine -ach eigentlich alles - von meinem Mann massiert.
Zum Abendbrot ging es zum Griechen. Die nicht zu schaffenden Reste sollten mein heutiges Abendbrot werden. 
Heute Vormittag schauten wir uns noch gemeinsam Fulda mit dem Dom und der  Michaelskirche  an. Ein bisschen Kultur kann ja auch erholsam sein. Nach dem Mittagessen ließ ich mich wieder aussetzen. 
Dieser Abschied war der Schwerste von den Dreien. Es hatte so was entgültiges für eine lange Zeit.
Das Verwöhnprogramm zeigte seine Wirkung. Die zwei Teile, die mich tragen, kann ich wieder Füße nennen. Sie sehen wieder so aus und funktionieren auch wieder. Der Wald hat mir wieder einen Stock geschenkt und ich konnte ihn auch als Wanderstock und nicht als Krücke benutzen.
Meine Unterkunft, ein Asylraum in Flieden, ist zwar das extreme Gegenteil von den letzten beiden Nächte, aber trocken, warm und funktional.

Fazit
einfach nur Dankbarkeit