Montag, 2. April 2018

Naumburg - Poppel


Ich bin losgelaufen.

Mein Mann hat mir schon am Vormitrag, während ich noch arbeiten war, einen Start-Pilgerstempel im Naumburger Dom organisiert. Dabei hat er erfahren, dass Pilger eine kostenlose Domführung erhalten.
Da ich die offizielle Etappe des Ökumenischen Pilgerweges zwischen Naumburg und Eckartsberga schon kannte, lief ich eine andere Strecke. Diese war zwar weiter, da ich mich irgendwie vertan hatte und auch schwerer, aber schön. Sie führte mich an der Bahnschiene bis Almrich, dann über die Saale, nach links den Weinbergweg entlang bis Bad Kösen. 

Dort die Treppen hinauf zur Villa Ilske und weiter zur Wilhelmsburg, die Straße entlang nach Fränkenau und dann über einen schlammigen Feldweg erst einmal bis nach Punschrau. 
Von meinem Mann war es ein Abschied auf Raten. Nach dem ich knappe 3 Stunden unterwegs war, trafen wir uns bei Freunden in Punschrau. Dort besichtigten wir die Pfarre, in der neben einer Pilgerherberge mit WC, Dusche und Küche auch eine Bilderausstellung zu finden sind. Für meinen Pilgerpass gab es einen schönen Stempel.
Hugo begleitete mich noch ein kleines Stück auf dem Weg Richtung Poppel und dann verabschiedeten wir uns - (wahrscheinlich) für ein viertel Jahr.
In Poppel wurde ich liebevoll aufgenommen und verpflegt. 
Nicht dass es mich wirklich interessiert, doch der Schrittzähler in meinem Handy kam auf 27898 Schritte. Das wären bei meinem Schrittmaß ca. 20 km. Nicht schlecht für einen halben Tag, aber auch kein Wunder, wenn ich statt abzukürzen, in der eigenen Region Umwege laufe.
Ich merke meine Füße ganz schön und der Rucksack drückt auf meine Sturzstelle von gestern.
Wie eine Pilgerin fühle ich mich noch nicht, wobei ich ja gar nicht weiß, wie sich eine Pilgerin fühlt.