Samstag, 26. Mai 2018

Llanes - Nueva

Buspilgern

Die Nacht im Bahnhofsgebäude war recht ruhig. Nur meine Füße verhinderten wieder mal einen erholsamen Schlaf.
So entschloss ich mich schweren Herzens, die heutige Etappe nicht zu laufen, sondern mit der Bahn zu fahren. Lag ja nahe, wenn man am Bahnhof schlief. Ich frühstückte noch mit Veronika zusammen und dann lief sie gegen halb acht los. Mein Zug sollte 11:21 Uhr fahren. Ich hätte sogar so lange in der Herberge bleiben können. In der Zwischenzeit telefonierte ich mit meinem Mann und bat ihn um Hilfe und er versuchte die richtigen Heilzahlen nach G. Grabovoi für mich zu finden. Dann schaute ich noch nach anderen Fahrmöglichkeiten und fand einen Bus, der bereits 9:30 Uhr fuhr. Also entschied ich mich um, packte meinen Rucksack und lief zum Bus. So war ich beteits 10:00 Uhr in Nueva und das war gut so. Veronika hatte gestern ein Zimmer in der Pilgerpension des Hotels San Jorge für uns reserviert. Laut Pilgerführer sollte die Pilgerpension über der gleichnamigen Bar sein. Dort war jedoch nur ein fleißiger Handwerker und mehrere Rohbauzimmer. Ich ging also hinauf zum Hotel um mich anzumelden und außerdem wollte der Frühstückskaffee raus. Im Hotel fand ich eine Frau, die gerade die Zimmer reinigte. Sie wusste von Veronikas Reservierung und machte mir verständlich, dass ich warten sollte und verschwand im 1. Stockwerk. Ich ging auf Toilettensuche. Laut Ausschilderung ging es auch nach oben. Auf der Suche lief ich ihr in die Arme und erklärte, was ich suchte. Sie führte mich zur Toilette eines schönen Hotelzimmers und meinte es wäre fertig, so dass ich schon hineinkönne. In dem Zimmer gab es ein ca. 160 cm schmales Bett. Ich erklärte ihr, dass wir ein Zimmer mit getrennten Betten reserviert hatten. Da schob sie mich wieder aus dem Zimmer und ich durfte auch nicht auf die Toilette. Nach einer Weile zeigte sie mir Toiletten im Keller. Welch eine Erleichterung.
Sie wirbelte noch eine Weile herum und dann sollte ich ihr aus dem Haus folgen. Wir gingen Richtung Bar und daran vorbei zu einem unscheinbaren Wohnhaus. Dort führte sie mich in ein 3-Bettzimmer, welches noch nicht hergerichtet war. Sie wollte es schnell fertig machen und 20,-€ pro Person. Stop! Gestern am Telefon waren es 15! Das sagte ich ihr und etwas wiederwillig schob sie mich wieder aus der Tür, um mich dann in ein weiteres Zimmer zu führen. Es war ein schönes Zimmer mit zwei getrennten Betten und eigenem Bad. Ich war zufrieden und erklärte ihr, dass sie sich mit sauber machen Zeit lassen könne, da ich in die Stadt wollte. Sie knöpfte mir noch die 30,-€ für Veronika und mich ab, ermahnte mich, dass wir unsere Schlafsäcke zu benutzen hatten, gab mir den Schlüssel und ich konnte meinen Rucksack abstellen. 
Es wurde kein übliches „Anmeldeprozedere“ vollzogen, also gehe ich davon aus, dass ich mich in einer Stunde Taschengeldverhandlung befunden hatte. ;) Egal, ich hatte das gewünschte und reserviette Zimmer.
In der Stadt suchte ich die Apotheke, in der Hoffnung hier ein homöopathisches Mittel zu bekommen, nach dem ich schon mehrfach in anderen Apotheken vergeblich gefragt hatte. Auch hier gab es kein Hypericum. Ich werde wohl nächste Woche wieder bestellen lassen und dann warten müssen. 
Nach einem kuzen Stadtbummel ging ich einkaufen, da wir uns am Abend und Früh selbst versorgen mussten und wollten.  In der Stadt wurden gerade Marktstände aufgebaut, die ich mir später noch anschauen wollte. Bis dahin legte ich die Beine hoch. Als ich wieder unterwegs war, rief Veronika an, dass sie da sei. Ich war beeindruckt. So schnell hätte ich sie nicht erwartet, denn er waren knappe 20 km gewesen.
Wir gingen, nach dem sie sich frisch gemacht und kurz ausgeruht hatte Essen, was hier ja nach 14:00 Uhr üblich ist und danach war nur noch Fußpflege angesagt. Über eine Stunde Fußbad, dann Selbst-Massage, Heimzahlen drauf und Füße hoch. 

Die 12 Kilometer möchte ich morgen gern wieder laufen.