Donnerstag, 3. Mai 2018

Bayonne - Tamaris Plage

Die Pilgermuscheln und das Meer haben mich wieder - oder ich sie

Mit meinem Start in Bayonne hatte es wieder geklappt, dass der Regen aufgehört hatte. 
Nach einem reichlichen Kilometer, wusste ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Da gab es nämlich wieder die Kennzeichnung des Pilgerweges. „Muschel“ ist ja eigendlich hier in Frankreich gar nicht richtig. Es sieht eher wie eine halbe Sonne mit Strahlen auf blauem Grund sus. Bis auf einige wenige haben sie auch eher Bonsai-Größe und kleben an Straßenschildern, oder Pfosten, oder sind irgendwo, leider oft auch an Bäumen, angenagelt. Meist gibt es auch noch einen Richtungshinweis in Form eines gelben Pfeiles, oder je nach dem in welche Richtung die Sonne zeigt, oder ob das Schild links oder rechts am Weg ist. Bei Kreuzungen ist oft ein scharfes Auge gefragt, um das nächste Zeichen zu finden. Inzwischen bekomme ich das auch recht gut hin, doch auch heute durfte ich wieder ein paar Zusatzkilometer laufen. Ich folgte dem vermeintlich richtigem Weg und stand nach einem Kilometer vor einem Stacheldrahtzaun. Kein Problem, mit Zäunen kenne ich mich ja nun schon aus. Also drüber und weiter. Doch das wilde Etwas von Weg endete mitten auf einem unbestellten Feld und statt Weg war da ein Pferd. Ich lief noch ein Stück am Rand weiter, in der Hoffnung, das es irgendwo weiter ging. Das war nicht der Fall, also trabte ich wieder zurück, um an der Kreuzung dieses Mal anders abzubiegen. Beim weiter gehen sah ich dann auch, dass das Schild einfach nur abgefallen war.
Obwohl ich ja gestern in der Kathedrale noch dachte, dass hier das Pilgerer-Mekka beginnt, lief ich wieder allein. Auch jetzt in der Unterkunft bin ich allein. Ich bin jetzt ca. 4 Kilometer vor St-Jean de Luz entfernt auf einem Campingplatz. Hier werden für 4 Pilger Betten in einem Bungalow vergeben. Laut Herbergsliste für 17,-€. Der Mann an der Rezeption korrigierte den Preis auf 20. Auch noch ok. Ich habe Küche mit Tisch, Stühlen und Ecksofa, Dusche , WC und 4 Betten und außerdem freien Zugang zum Schwimmbad mit Sauna. Die habe ich dann auch ausgiebig genossen. Es ist sehr windig (direkt am Meer) und am Nachmittag gerade mal 13 Grad warm. Ich bin froh, nicht im Zelt schlafenn zu müssen. 
Meinen morgigen Pilgertag werde ich bereits in Spanien beenden.
Ich bin noch gar nicht so weit, denn ich hatte noch keine Zeit Spanisch zu lernen. Durch die Abkürzung fehlen mir jetzt die Tage dafür.

Bin gespannt, wann ich den ersten Pilger treffe.