Freitag, 6. April 2018

Mechterstädt - Wünschensuhl


Fifti-Fifti-Pilgern

Gegen halb 8 sollte ich im Bodelschwingh-Hof zum Frühstück kommen. Ich war pünktlich, aber im Speisesaal waren die Stühle noch hochgestellt. So nutzte ich die Zeit und unterhielt mich mit der netten Frau am Empfang über den Bodelschwingh-Hof und die dort wohnenden und arbeitenden Klienten. Danach wurde mir ein super Pilgerfrühstück für kleines Geld von fürsorglichen Helfern vom Hof serviert.
Gut gestärkt fing ich an meine Sachen zu packen. Irgendwie war der Wurm drin. Immer wenn ich dachte,  alles ist verstaut, lag noch irgend etwas herum. Ich hatte das Gefühl, dass irgendwer den Rucksack kleiner gemacht hat. Schließlich war alles verstaut und ich war kurz vor halb 10 endlich abmarschbereit. Das war Rekordzeit im Bummeln. Meine beiden Mitpilgerinnen, eine Mutter mit Tochter, welche gestern Abend noch das Nachbarzimmer bezogen hatten, waren schon seit ca. 15 Minuten unterwegs. 
Der Weg führte hinauf in die Hörselberge. Nach einem recht steilen Aufstieg wurde die Strapaze mit einem herrlichen Blick über das Tal belohnt. Am Fuß der Berges hatte ich mir zwei Stöcke gesucht. Auf dem Kamm ging es weiter Richtung Venushöhle und Jesusbrünnlein. Der Abstieg war so belastend für meine Blasen-Füße, dass die Stöcke eher als Krücken, anstatt als Wandrrstöcke fungierten. Ich musste mich entschließen den zweiten Teil meiner Tagesetappe auf Rädern zurückzulegen. Das Auf und Ab von Eisenach nach Wünschensuhl hätte ich nicht geschafft. Ich ging noch zur Nikolaikirche und trabte dann zum Busbahnhof.
In dem Pilgerhostel gab es eine Küche, Dusche, WC und einen Schlafraum mit 2 Doppelbetten,  3 Klappliegen und 2 Sofas. Es kamen keine weiteren Pilger und ich hatte alles für mich allein. Ich hätte jede Stunde in einem anderen Bett schlafen können, aber verzichtete auf dieses Probeliegen.
Nachdem ich meine Hobbitfüße in die vorhandene Schüssel steckte ging es mir gleich viel besser. Danach konnte ich mich sogar zu einer Dorfbesichtigung aufraffen.
Morgen werde ich die 21 km nach Vacha laufen.

Resümee des Tages:
In den Hörselbergen möchte ich noch einmal mit heilen Füßen und Hugo wandern.
Vielleicht laufe ich irgendwann alle „Schummelstrecken“ tatsächlich noch.