Montag, 21. Mai 2018

Santillana del Mar - Cóbreces

San Pedro

Wundersame Gefühle


Heute Morgen ließen wir uns vom Vogelgezwitscher und der Sonne wecken. Erst gegen 8 gingen wir frühstücken, packten gemütlich und liefen erst nach 9 Uhr los. 12 Kilometer hatten wir uns vorgenommen um in einem Zisterzienserkloster zu schlafen.
Der Weg verlief haupsächlich auf Asphaltpisten, aber zum Glück nur selten an größeren Straßen entlang.
Es ist schön, mit Veronika zu gehen. Wir haben mehrere gemeinsame Themen und das Tempo passt auch. 
Ab und zu hielten wir an, um etwas zu fotografieren und manche Strecke gingen wir einfach schweigend nebenher.
Nach ungefähr der Hälfte der Strecke war schon von weitem ein größeres Kirchengebäude sichtbar. Als wir fast dort waren, erkannten wir bekannte Pilger, welche wir 2 Tage nicht getroffen hatten. Das Paar aus Holland begrüßte uns freudig und ihnen hatte sich eine Australierin angeschlossen. Sie hieß auch Veronika und hatte bis dahin noch keine andere Veronika auf dem Weg getroffen.
Wir verabschiedeten uns von ihnen und gingen zur Kirche. Dort wurden wir von einem sehr freundlichen Pfarrer mit einem Erfrischungsgetränk begrüßt.
Danach betraten wir die Kirche. Ich war kaum drin, da schossen mir die Tränen in die Augen. Es war nicht wirklich nachvollziehbar, was der Auslöser war. Ich war auf dem Weg ja schon in vielen Kirchen gewesen. Diese war nicht schöner, größer oder sonst irgendwie herausragend besonders. Ich hatte auch keinerlei wehmütige Gedanken, oder so. Es kam einfach. Es stellte sich zusätzlich ein völlig friedliches Gefühl ein.
Wir besichtigten noch den Turm und beim Gehen fing ich plötzlich noch einmal an zu weinen.
 Nach ein paar Metern Entfernung von der Kirche war alles wieder vorbei, aber es wird unvergesslich bleiben.