Sonntag, 29. April 2018

Biscarrosse - Parentis-en-Born


Dank an den Herrn der Winde

Heute gab es in Biscarrosse den ganzjährig stattfindenden Sonntagsmarkt. Den wollte ich mir nicht entgehen lassen. Es ist sagenhaft, wie viele verschiedene Austernsorten es dort gab. Für mich sahen sie alle gleich aus.
Es regnete immer wieder. Ich hoffte trotzdem, dass ich im Trockenen laufen würde.
Doch bevor ich das Hotel verließ überwindete ich mich und bat, die Dame am Empfang um Hilfe. Am morgigen Ziel soll es laut Pilgerführer eine Pilgerherberge geben. Es stehen aber nur zwei Telefonnummern da, nicht mal eine Adresse, oder ein Name. Im Internet war dazu nichts zu finden. Wenn ich anrufen würde, könnte ich zwar auf französisch sagen, was ich möchte, wäre aber mit jeglicher Antwort überfordert. Sie half mir gern, doch es gestaltete sich komplizierter, als gedacht. Die eine Nummer stimmte nicht und bei der anderen ging niemend ran (es stand allerdings auch „wochentags“ dazu). Sie versuchte noch, Informationen zu der Herberge durch Anrufe bei einem Hotel und einem Campingplatz zu bekommen. Doch beide machten nur für sich „Werbung“ und wussten von nichts. Also muss ich darauf vertrauen, dass sich morgen alles irgendwie fügt.
Als ich das Hotel verließ hatte der Regen aufgehört und ich war dankbar dafür.
Ich lief durch die Stadt und dachte noch, dass ich heute gern Spaghetti mit Tomatensoße essen würde. Da ich ja zu einem anderen größeren Ort laufen würde, wollte ich nicht jetzt schon einkaufen und alles tragen müssen. 
Der Weg führte heute unspektakulär immer neben der Straße entlang. Über mir war es bedrohlich dunkelgrau von Regenwolken. Ich bat den „Herr der Winde“ mit dem Regen zu warten, bis ich in der Unterkunft sein würde.
Das Einkaufszentrum, an welchem ich vorbei kam, führte keine Lebensmittel, doch ich blieb zuversichtlich. Als ich dann in der Nähe der Unterkunft war, war ich am Rand der Stadt und die Geschäfte hatten zu. Vor meinem hoffenden inneren Auge, sah ich im Schrank des Gästehauses die gewünschten Nudeln und eine Büchse Tomatensoße und lief weiter.
Am Gästhaus La Burle wurde ich von einer Frau auf Deutsch mit österreichischem oder schweitzerischen Akzent begrüßt. Sie gab mir, für den Fall, dass ich nichts zu Essen dabei hatte, den Tip, in eine Pizzeria in der Stadt (ca. km entfernt) zu gehen. Dann sagte sie noch:“Vielleicht ist auch noch etwas zu Essen im Küchenschrank. Nach dem wir uns verabschiedet hatten, schaute ich in den Schrank und fand....

...eine angefangene Tüte Spaghetti und eine Büchse italienische Tomatensoße. Außerdem gab es noch ein paar Knoblauchzehen und im Rucksack hatte ich noch etwas Käse. Mein gewünschtes Mittagessen war perfekt.
Ach ja, noch während ich in die Schränke schaute, prasselte draußen ein heftiger Regenguss aufs Dach. 
Hier in Parentis-en-Born war auch wieder auf dem französischen Künstenweg angekommen und werde ihn ab morgen weiter gehen. 

Das Gästehaus kann ich Pilgern und Urlaubern wärmstens empfehlen. Es ist gemütlich eingerichtet und lässt aus meiner Sicht keine Wünsche offen.

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